So viel Miteinander gab's noch nie
- Teresa Eibinger
- vor 4 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Parteien-„Kooperation für Hitzendorf“ macht Thomas Gschier zum Bürgermeister
Die Gemeinderatswahlen haben auch im weststeirischen Hitzendorf die Farben
in der Gemeindevertretung neu gemischt: Erstmals sind fünf Parteien im
Gemeinderat vertreten, die ÖVP unter Bgm. Thomas Gschier blieb mit mehr als
42 % der Stimmen die stärkste Kraft. Vor der konstituierenden Sitzung am
heutigen 24. April 2025 hat man sich – erstmals in der Geschichte – mit vier
der fünf im Gemeinderat vertretenen Parteien auf eine „Kooperation für
Hitzendorf“ verständigt. Künftig sollen alle politischen Farben an der
Gemeindeentwicklung mitarbeiten.
„Die Bildung einer Koalition ist der erste Schritt zur Ausgrenzung der anderen Parteien“,
erteilt der neue alte Bürgermeister Thomas Gschier üblichen politischen Spielchen
eine deutliche Absage. Die viertgrößte Gemeinde im Bezirk Graz-Umgebung (rund 7.500
Einwohner) geht mit der „Kooperation für Hitzendorf“ erstmals ganz neue Wege.
Einzigartige Konstellation
„Mehr Transparenz. Mehr Tempo. Mehr Miteinander.“ hat man sich auf die Fahnen
geheftet, besiegelt wurde diese neue Form der Zusammenarbeit bei der
konstituierenden Gemeinderatssitzung heute Donnerstag Abend. Die SPÖ, mit 16,1
% zweitstärkste Partei bei der Gemeinderatswahl, die FPÖ, Dritte mit 15,3 %, sowie die
Bürgerliste WIR unterstützten die Wahl Gschiers zum neuen (alten) Bürgermeister,
insgesamt kam der 43-Jährige auf 20 von 23 abgegebenen Stimmen. SPÖ und FPÖ
stehen zugleich im Gemeindevorstand stärker in der Verantwortung, FPÖ-Chef
Mag. Günther Kumpitsch rückt zum 1. Vize-Bürgermeister auf, SPÖ-Vorsitzender
Ing. Werner Roth wird 2. Vize-Bürgermeister. Darüber hinaus sollen auch weitere
Funktionen – Ausschuss-Obleute, ReferentInnen oder Delegierte – künftig von
VertreterInnen aller fünf im Gemeinderat engagierten Parteien besetzt werden.
Einladung zur Mitarbeit an alle Parteien
„Die Einladung zur Zusammenarbeit ist auch an die Grünen und die Bürgerliste WIR
ergangen, die ja laut Gemeindeordnung nicht im Gemeindevorstand sitzen. Wir hoffen,
dass wir diese einzigartige Chance gemeinsam nutzen“, so Gschier weiter. Vize-
Bürgermeister Kumpitsch ergänzt: „Mit unserer ,Kooperation für Hitzendorf’ wollen wir
auch große Brocken in der Gemeindearbeit zügig hebeln, weil wir mit stabilen
Mehrheitsverhältnissen rechnen“. Und Vize-Bürgermeister Roth sieht noch mehr
Potenzial: „Die Menschen wollen kein politisches Hickhack, sondern eine ehrliche und
engagierte Arbeit für die beste Lebensqualität vor Ort. Das wollen wir in den
kommenden fünf Jahren garantieren.“
Gemeinderat so bunt wie noch nie
Die Wahl Ende März 2025 hat den Hitzendorfer Gemeinderat so bunt wie noch nie
gestaltet: Die ÖVP verfügt über 11, die SPÖ und die FPÖ über jeweils 4 und die
Bürgerliste WIR sowie die Grünen über je 3 Mandate. Im Gemeindevorstand ist die
ÖVP mit drei Stimmen (neben Bgm. Gschier noch Gemeinde-Kassierin Kerstin Jabinger
und Vorstandsmitglied Daniel Possert) vertreten, SPÖ und FPÖ verfügen über je eine
Stimme. Wer nun im 25-köpfigen Gemeinderat welche Agenden übernimmt –
Stichwort Kulturreferat, Umweltausschuss oder Generationen –, wollen die
Kooperationspartner bei der nächsten Gemeinderatssitzung im Juni 2025 festlegen.
